Neulich sah ich eine Frau, die einen Baum umarmte – eine Sequoia, die ich ebenfalls liebe. Ich komme oft auf meinem Spaziergang an ihr vorbei und habe sie schon viele Male selbst umarmt oder mich an sie gelehnt.
Ich ging der Frau und ihrem Partner entgegen, lächelte und sagte: „Das mache ich auch.“ Sie lachte und gab zu, dass sie es schnell tun wollte, bevor sie jemand sieht – damit ich sie nicht für seltsam halte. Ich verstehe sie gut – meistens schaue ich mich auch um, bevor ich es tue!
Doch dieser kleine Moment öffnete ein wunderschönes Gespräch zwischen uns.
Und er erinnerte mich daran, wie wichtig es ist, ganz wir selbst zu sein.
Wenn wir unser wahres Wesen verstecken – die kleinen, echten Dinge, die uns zum Leuchten bringen – dann verpassen wir die Möglichkeit, wirklich in Verbindung zu treten.
Indem wir uns authentisch zeigen, geben wir anderen die Erlaubnis, das Gleiche zu tun. So finden sich Seelenverwandte.
So oft halten wir unsere natürlichen Impulse zurück – diese spontanen Gesten von Zuneigung, Staunen oder Neugier –, weil wir uns sorgen, wie sie wahrgenommen werden könnten. Wir fürchten, zu seltsam, zu emotional, zu „viel“ zu wirken.

Aber wenn wir diese Teile von uns verstecken, verschliessen wir auch die Tür zur Verbindung. Hätte ich sie nicht gesehen, wie sie diesen Baum umarmte, wäre ich einfach vorbeigegangen – ohne zu wissen, dass uns etwas so Kleines und doch Bedeutungsvolles verbindet. Wir hätten vielleicht nie miteinander gesprochen.
Unsere Authentizität ist der Schlüssel zur Wiedererkennung – zu diesen kleinen, magischen Momenten, in denen jemand lächelt und sagt: „Ich auch.“
Das sind die Momente, die unsere Herzen öffnen.
Und Gott/Göttin weiss, davon braucht diese Welt mehr.
Also: Lasst uns den Baum umarmen. Im Feld tanzen (das würde mich selbst noch etwas Mut kosten – aber ich möchte dahin kommen!). Laut lachen.
Möge es uns immer wieder gelingen, einander in diesen kleinen, echten Momenten der Wahrheit zu begegnen – offen, unbefangen und mit Herz.